banner
Nachrichtenzentrum
Ausgestattet mit erstklassiger Ausstattung

CropEnergies baut deutsche Ethylacetat-Anlage weiter

Aug 28, 2023

Das deutsche Unternehmen CropEnergies hat grünes Licht für den Bau seiner geplanten Anlage für erneuerbares Ethylacetat im Chemie- und Industriepark Zeitz in Elseraue gegeben. Die Gesamtinvestition wird zwischen 120 und 130 Millionen Euro liegen und aus den Barreserven des Unternehmens bezahlt werden.

Derzeit laufen die Detail- und Bauarbeiten, der Spatenstich ist für Anfang 2024 geplant. Die Inbetriebnahme ist spätestens im Sommer 2025 geplant. Die Anlage wird Technologie von Johnson Matthey nutzen, für die im Januar eine Vereinbarung unterzeichnet wurde. Der technische Partner für den Bau wird das belgische Unternehmen De Smet Engineers & Contractors sein.

Nach Angaben von CropEnergies wird die Anlage mit einer Kapazität von 50.000 t/Jahr die erste ihrer Art in Europa sein, die erneuerbares Ethylacetat aus nachhaltigem Ethanol unter Einsatz erneuerbarer Energien produziert. „Erneuerbares Ethylacetat ist eine nachhaltige Alternative zu fossilen Produkten und reduziert die Treibhausgasemissionen deutlich. Das Projekt soll innerhalb von zwei bis drei Jahren nach Inbetriebnahme profitabel sein“, sagte CEO Stephan Meeder.

Ethylacetat wird häufig bei der Herstellung von flexiblen Verpackungen und Beschichtungen, Farben und Klebstoffen sowie in Lebensmitteln, Getränken, Kosmetika und pharmazeutischen Anwendungen verwendet.

Die Anlage wird außerdem als Koppelprodukt erneuerbaren Wasserstoff erzeugen, der zusammen mit biogenem CO2 aus dem Fermentationsprozess von CropEnergies die Grundlage für die weitere Umwandlung erneuerbarer Energien in Power-to-X-Nachfolgerouten beispielsweise zur Herstellung von E-Fuels bilden kann.

Der in Mannheim ansässige Konzern fügte hinzu, dass die Anlage auch die Grundlage für sein neues Geschäft mit biobasierten Chemikalien bilden und damit den nächsten Schritt seiner Diversifizierung in neue Märkte markieren werde. Im Jahr 2021 startete CropEnergies ein Programm zur strategischen Neuausrichtung seines Portfolios mit Schwerpunkt auf der Defossilisierung.

Im Rahmen dieser Diversifizierung hat das Unternehmen in diesem Jahr mehrere Investitionen getätigt. Dazu gehört die Zahlung von rund 2 Millionen Euro im Juni für eine 20-prozentige Beteiligung an der LXP Group, einem deutschen Biotech-Startup, das ein Verfahren zur Verdauung lignozellulärer Biomasse entwickelt hat, das zur Herstellung fortschrittlicher Biokraftstoffe und biobasierter Chemikalien verwendet werden kann.

Im September übernahm CropEnergies einen 25-prozentigen Anteil am deutschen Startup für erneuerbare Energien East Energy und gab 1,8 Millionen Euro für einen 50-prozentigen Anteil an Syclus aus, einem niederländischen Startup für biobasierte Chemikalien. Gemeinsam mit Syclus strebt CropEnergies den Bau einer großtechnischen Anlage zur Herstellung von erneuerbarem Ethylen aus erneuerbarem Ethanol an.

Syclus wird die technische und wirtschaftliche Machbarkeit der Produktion von erneuerbarem Ethylen im Chemelot Industrial Park in Geleen, Niederlande, erarbeiten. CropEnergies sagte, dass die Gespräche mit potenziellen Kunden vertieft werden und ein positives Ergebnis vorausgesetzt wird, dass das Basic Engineering Ende 2023 beginnen soll. Die Anlagenkapazität würde im Bereich von 100.000 t/Jahr liegen, wobei die Produktion im Jahr 2026 beginnen soll.

Autor: Elaine Burridge, freie Journalistin